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Der Berchtesgadener Anzeiger berichtet am 17. Oktober 2019:

Musizieren für den guten Zweck

Heimische Volksmusikgruppen geben in Unterstein Benefizkonzert zugunsten der Pamir-Hilfe

TadschikistanbesuchSchönau am Königssee – Eine Schar von Volksmusikanten stellte sich am Samstag in den Dienst der guten Sache. Mehrere heimische Gruppen gestalteten im Veranstaltungssaal des Rathauses von Schönau am Königssee ein Benefizkonzert zugunsten der Pamir-Hilfe.

Franz Brandner, ein Freund und Nachbar der Vereinsgründer Gisela und Peter Bondes, hatte dieses Benefizkonzert zugunsten der Pamir-Hilfe organisiert. Gisela Bondes stellte den Zuschauern zu Beginn im Rahmen eines Lichtbildervortrags den Verein und seine Projekte vor.

»Dass wir jetzt eine fröhliche Musik auf diese beeindruckenden Bilder machen, ist gar nicht so einfach«, sagte Sprecher Hans Auer. Doch im Wissen, die Bevölkerung im Pamirgebirge mit der Musi aus dem Berchtesgadener Land zu unterstützen, legte man los. Man begann mit dem »Annaberger Bauernwalzer«, einem Stück vom Häusler Hias, das dem Hansl aus seiner Jugend bekannt ist. Hans Auer wechselte sich im Sprechen mit Wasti Irlinger ab, der in Gedicht- und Versform viele brauchtumsbezogene Beiträge brachte. »Da Summa schickt an letzten Gruaß« sangen die Stoaberg Sängerinnen« Eva Angerer, Christa Graßl und Ursula Eder. Zu ihrem Repertoire gehörten außerdem Alm-, Wildschütz- und Liebeslieder.

Die Oberseer Okarina Musi, besetzt mit Toni Brandner (Bassokarina), Michaela Hochfilzer und Katharina Lenz (C+G Okarina) und begleitet auf der Gitarre von Sepp Lenz, spielte den Landler »Adlgunda«, die Teisendorfer Polka, den Schideibe-Walzer und die Andy Polka. Angekündigt waren die Hammerauer Sänger, doch die Jugend, die gewöhnlich bei dieser Gruppe dabei ist, hatte keine Zeit und so bezeichnete Hansl Auer die nach Unterstein gekommene Besetzung Maria Auer, Hansl Auer und Wasti Irlinger als die »alten Hammerauer«. Sie spielten und sangen das Stück »In der Schottergruabn«, den »Stoaberg Walzer«,, einen »Staden Landler«, einen Boarischen mit dem Titel »Da scheene« und das Stückl »Für d'Regina. Die Berch­tes­gadener Stub'n Musi war in der Besetzung Stefan Schweiger (Diatonische Ziehharmonika), Andreas Maltan (Gitarre), Sepp Hallinger (Bassgeige), Johanna Klapfenberger (Harfe) und Franz Brandner (Hackbrett) vertreten. Ihre Stückl hießen »Auf und ab Polka«, »Zigeuner Walzer« und »LaafelderPamirhilfe Socken HP Walzer«. Einige Musikanten der Berchtesgadener Stub'n Musi spielten auch in verschiedenen Besetzungen der Seeleinsee Musi und des Seeleinsee Trios. Als Trio spielen sie in Schönauer Besetzung. Polka, Landler und Walzer wurden abwechselnd gespielt. Die Seeleinsee Musi spielte unter anderem den Bauernmarsch aus der Alpenscene »Der Fehlschuss« von Herzog Max 1846.

Nach einer Pause ergriff Bürgermeister Hannes Rasp das Mikrofon. Er zeigte sich tief bewegt von der Armut der Menschen in Tadschikistan, die Gisela Bondes in ihrem Lichtbildervortrag gezeigt hatte. Der Bürgermeister zollte der Familie Bondes Respekt für den Einsatz im Rahmen der Pamir-Hilfe. Für Benefizveranstaltungen stehe der Gemeindesaal immer kostenlos zur Verfügung, sagte der Rathauschef und bekam dafür Applaus. Rasp bedankte sich auch bei den Sängern und Musikanten, die sich uneigennützig zur Verfügung gestellt hatten und diesen schönen Abend erst möglich machten. Und Gisela Bondes bedankte sich bei den Musikanten und beim Bürgermeister mit einem Geschenk. Jeder bekam ein in bunten Farben handgestricktes Paar Strümpfe aus Pamir.

Lustig und beschwingt ging es durch den zweiten Teil des Abends. Verabschiedet wurde das Publikum mit einem Lied der Hammerauer Musikanten, gesungen von Hansl und Maria Auer und Wasti Irlinger: »Pfia Gott es liab'n Leutln all«. Das Publikum war beeindruckt und begeistert und bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus. Zwei aufgestellte Körbe waren am Ende gut gefüllt mit Geldspenden für die Pamir-Hilfe.

Bernhard Stanggassinger